Mittwoch, 25. Oktober 2017

Buddhanatur und Orgonenergie

 Band 1, 2 und 3

Reich lernte ich ja bereits 1968 kennen, die Spätschriften, die Orgonomie erst ab 1972. Auf den tantrischen Buddhismus traf ich mehr durch einen Zufall, jedoch das innere Energiesystem (Chakren und Kanäle) lernte ich durch den Psychologieprofessor Dr. Richard Alpert ( besser bekannt als Ram Dass) 1972 kennen. DAS WAR NEU. Heute gehört es zum Allgemeingut, nicht nur im New Age.
 
Es gab also andere Energiewege, aber in welchem Verhältnis standen sie zur Orgonenergie? Die Theorie dazu sind die Tantras, nicht zu verwechseln mit den Neotantras des New Age, das nur namensgleich ist.
 
Die Tantras sind 2500 Jahre alt und haben 2 Auffassungen. Eine Theistische (also mit einem Gott z.B. Shiva oder Vishnu an der Spitze) und eine Nicht- Theistische, also ohne Gott. Das bezeichnet man als Buddhanatur, obwohl Garab Dorje dieselbe Lehre schon vor dem Buddha lehrte. Buddha bedeutet alles wissen und alles verstehen. So weiss man, dass es 2 Wege gibt: Unwissen und Wissen. Der postulierte Urbuddha Samantabhadra sagte in seiner Hauptbelehrung, 1 Grund, aber 2 Wege. Im Nichtwissen verfangen ist man im Leid gefangen, ohne Ausgang, ähnlich wie in der Neurose in der es keinen Ausgang gibt- außer durch Reich. Ebenso einen Grund, zwei Wege (Gesundheit und Neurose).
 
In den 50er Jahren kannte man nur eine Art des Buddhismus, einen asketischen. Der stand natürlich im starken Widerspruch zu Reichs Orgasmusreflexauffassung.
 
Yoga, das Dehnen der Sehnen galt als dem Orgasmusreflex entgegengesetzt. Der Buddhismus war also das genaue Gegenteil zur Orgonomie.
Dass das nicht so war erkannte ich erst als ich wie gesagt durch einen Zufall mit dem tibetischen Buddhismus in Kontakt kam.
 
Auch heute noch zählt das Vorurteil aus Unkenntnis. Das "Sitzen der Buddhisten" ist nicht typisch für diese Kulturen. Aber es gibt andere Probleme.
 
Identität und Gegensätze zwischen Orgonenergie und Buddhanatur soll ein Buch von mir heißen, das lange in Planung aber bis heute noch nicht vollständig realisiert wurde.
 
Weiter:
Im Buddhismus gibt es den Begriff der  "Leerheit des Geistes". Das bedeutet 1.) das selbst Buddhas den Geist nicht finden konnten. 2.) Es gibt einen Bereich jenseits des Geistes: Dzogpa Chenpo. Aber gewöhnlich redet man von der Natur des Geistes, wie im Mahamudra (Tantrasystem).
 
Die Unkonkretheit wird mit Leerheit bezeichnet.
Hier braucht eigentlich nicht gesagt zu werden, dass Buddhisten nicht glauben, dass der Geist im Gehirn gebildet wird. Er findet lediglich so in der Biologie seinen direktesten Ausdruck!
Heute ist es leider so, dass bei amtierenden Buddhisten, also den Lehrern, die Neurose nicht das Thema ist. Auch Chögyam Trungpa (buddhistischer Professor) versteht die Neurose nicht psychiatrisch im Sinne von Freud, sondern allgemein als Problemtendenz (siehe: das Durchschneiden des spirituellen Materialismus, im deutschen fälschlich veröffentlich unter dem Titel "Spiritueller Materialismus"). Das ist natürlich nicht nur falsch sondern fachlich verfremdet im Sinne eines Allgemeinjargons.
Es gibt geplagte Menschen die neurotisch sind, andere sind es nicht. Hier hat Chögyam Trungpa der Sache keinen guten Dienst geleistet. Das wäre so als wenn Westler den Buddha einen Schöpfergott nennen würden.
 
Aber auch die Orgonomie will die Tiefe des Geistes nicht verstehen. Sie ist philosophisch im Bereich der Bibel steckengeblieben und überließ das Thema den Theosophen, obwohl sie gerade theoretisch energetisch die Voraussetzung hätte um tiefer zu dringen.
 
Wir haben also 2 Punkte des lebendigen Lebens, die weit auseinander sind. Daran kann man anscheinend derzeit nichts ändern. Es liegt auch an der Verschiedenheit der Kulturen. Aber auch Politik spielt hier eine Rolle.
Die Orgonomie wird im Westen verlacht. Die tibetischen Buddhisten verloren durch die Invasion Maos alles und verkaufen jetzt im Westen ihre Kultur, ihr einziges Gut. Auch in Tibet gab es nichts anderes.
Doch auch der Buddhismus kam seinerseits aus Indien über die Berge, heute ist er in Indien fast ausgestorben.
Das was der Buddhismus philosophisch vertritt ist dem Westen fremd, genau wie die westliche Technik den Tibetern einst fremd war (z.B. Pferde auf Pferdetrailern gezogen).
 
1975 begann ich meine Orgontherapie. 1977 bekam ich meine erste Abhisheka (tantrische Einweihung bei der ich versprechen musste, die tantrischen vorbereiteten Übungen zu absolvieren, zu denen ich 6 Jahre brauchte). Ich beendete meine Orgontherapie 1981 und nach Ende der tantrischen Vorbereitungen begann ich mein Dreijahres Retreat, dass bei mir allerdings von 1983 bis 1988 dauerte.
 
Als mein Vermächtnis dieser Zeit produzierte ich kurze Zeit später 3 Bänder über die Theorie des Buddhismus und der Orgonomie.
Politisieren ist eine Krankheit, aber nicht das Ausüben buddhistischer Philosophie. Unkenntnis führte schon immer zu Hass, Neid und Krieg.
Orgonomie wie Yoga (beispielsweise Tummo = innere Hitze) sind experimentell nachweisbar, oder anders: die Praxis wird es ans Licht bringen. Tatsachen sind nun mal Tatsachen, ob man sie nun mag oder nicht, das sagte bereits Reich.

Ursprünglich gab es in der Herausgabe des "Orgonomischen Videoarchivs" nur das Band 3 für den Verkauf.
Aber auch Band 1 und 2 (jeweils 4 Stunden) wurden jetzt von mir auf youtube geladen.
Nach wie vor vertrete ich den Standpunkt, die Orgonomie als solche so zu lassen wie sie ist. Der tibetische Buddhismus wird das selbe tun. Doch es gibt eine kleine Subkultur, sogar auf beiden Seiten, die beides vereint.
 
"DzogOrg" ist ein Projekt von mir einer Synthese für den modernen Menschen, der Neurosen nicht mit Mantras behandeln will.
 
Glaubensfragen werden dieses Thema beherrschen, oder mit Reich zu sagen, die verhärtete Charakterstruktur des Konservatismus. Orgonomie versus Buddhismus.
Trotzdem: das Tor ist geöffnet, durch das "Biologie" und " Geist " gemeinsam gehen können.
 
John Joachim Trettin, inspiriert durch den Vortrag von Dzongsar Khyentse in Mexico am 22.10.2017 Peyote versus Shunyata


Orgonomie und Buddhanatur 1)




Orgonomie und Buddhanatur 2)